Digitalisierung im Mittelstand

Oft keine Frage des Geschäftsmodells

 

 

07.07.2020 | Artikel von Holger Schmitt

 

Fällt der Begriff Digitalisierung, können die Reaktionen in Konzernen und mittelständischen Betrieben kaum unterschiedlicher sein.

Der Konzernboss lehnt sich entspannt zurück und verweist auf seinen jüngst installierten CDO, sein Digital Office oder seinen Digital Think Tank und wähnt sich mindestens gut gerüstet, wenn nicht sogar als Vorreiter seiner Branche. Den Chef eines mittelständischen Produktionsbetriebes aber beschleicht typischerweise ein schlechtes Gewissen, geprägt von Gedanken des Versäumnisses, des fehlenden Knowhows, des "Hinterherhinkens".

Oft genug beide falsch.

Bei in einem disruptiven Umfeld agierenden Konzern ist anzuzweifeln, ob er die kommenden Herausforderungen mit aus sich selbst heraus organisierten Aktivitäten überhaupt meistern kann, oder ob er nicht doch Opfer seiner eigenen Schwerfälligkeit und des Immunsystems des Unternehmens wird, das sich umgehend über jede Veränderung hermacht, sofern sie nur gravierend ist und die Arbeitsplätze von mittlerem Management und Sachbearbeiter zu erreichen droht. Ganz abgesehen von berechtigten Zweifeln, ob die frisch installierten Vordenker, die meist doch aus der Branche rekrutiert werden und somit ihre verfestigten Vorstellungen vom Markt mitbringen, überhaupt in der Lage sind, das Geschäft radikal neu zu denken.

Auch Unternehmensführer im Mittelstand wähnen sich regelmäßig in der falschen Situation, wenn ihnen das Thema über den Kopf zu wachsen scheint. Der Weg hin zu einem Grad der Digitalisierung, der sowohl dem Unternehmen angemessen ist als auch den Anforderungen des Marktes von heute und morgen genügt, ist nämlich meist nicht weit. In vielen mittelständisch geprägten Branchen ist es auch keine Frage nach einem grundsätzlich neuen Geschäftsmodell, sondern vielmehr nach einer optimalen Digitalisierung entlang der existierenden Wertschöpfungskette.

Grundlage für eine entsprechende Digitalisierungsstrategie sind zunächst optimal definierte Prozesse, deren Gestaltung allen Ansprüchen an Produktivität, Qualität, Sicherheit und Kundenorientierung gerecht wird. Steht der Prozess in dieser Form, sorgt seine sorgfältige Abbildung in ausgewählten IT-Lösungen für Automatisierung und Effizienz. Von Vorteil dabei ist es, schon bei der Definition der Prozesse den Funktionsumfang von modernen IT-Lösungen zu kennen, um so das volle Potenzial der Systeme zu nutzen und umfangreiche kundenindividuelle Software-Anpassungen zu vermeiden.

Die Ansatzpunkte im Mittelstand dafür sind vielfältig:

  • Lagerbestandsverwaltung
  • Produktionsplanung und -steuerung
  • Erweiterte Artikeldatenverwaltung und -nutzung
  • Automatisierung der Supply Chain
  • Symmetrische/Asymmetrische Kundenanbindung
  • Verbindung der Vertriebskanäle (Cross-Channel)
  • Management der Kundenbeziehung
  • Saubere Integration von Webpräsenz mit internem Content

sind nur einige Beispiele für Themen, bei denen man auf der Suche nach Digitalisierungslücken im Mittelstand schnell fündig wird. Nicht selten ist die vorgefundene IT-Systemlandschaft zwar komplex, aber es mangelt an Ausschöpfung des Feature-Sets, der optimalen Prozessabbildung und der Integration der unterschiedlichen Bereiche.

In vielen Branchen des Mittelstandes muss also das Geschäft nicht grundsätzlich neu gedacht werden, um Digitalisierungsherausforderungen erfolgreich zu begegnen. Der Umbau zu einem digitalen Unternehmen bedeutet hier, die existierende Wertschöpfungskette konsequent zu digitalisieren. Predictive Maintenance für den Maschinenpark, Smart Data für Vertriebsorganisationen oder KI-gestütztes Production-Forecasting sind dann Konzepte, die auf fruchtbarem Boden fallen können.

Somit gilt: Wer seine Prozesse und seine Daten im Griff hat, wer mit modernen IT-Systemen und der richtigen Strategie das volle Potenzial der Automatisierung ausschöpft und wer die Kundenschnittstelle serviceorientiert gestaltet, ist für die Zukunft gut gerüstet.

 

 

ANXO. Wir verändern Ihre Welt.

Ihr Ansprechpartner Holger Schmitt

Tel.: +49 (0) 6192 40 269 0
E-Mail: holger.schmitt@anxo-consulting.com

Erfahren Sie mehr über Holger Schmitt