Rohstoffmärkte, Energiemärkte, alle wieder "Okay"

Dann müssen die CPOs jetzt durchstarten

 

22.03.2024 | Artikel von Jost H. Buthmann

 

Machen wir uns bitte nichts vor, der Transformations- und Erneuerungs- / Restrukturierungsdruck ist unverändert hoch. Unternehmen aller Größen und Branchen müssen sich permanent dem Markt- und Wettbewerbsdruck stellen. Das haben die allermeisten erkannt, auch ohne ungefragte Hinweise aus ihren Bankenkreisen oder seitens institutioneller Großinvestoren.
Die Kosten müssen runter, der Cashflow und die Re- / Finanzierung müssen gesichert werden und die Personalstrukturen und Produktionsstätten müssen optimiert und gegebenenfalls angepasst oder gar verlagert werden. Und dann sind da noch die Zukunftsdauerbrenner Digitalisierung, Nachhaltigkeit und der Umgang mit, beziehungsweise der angemessene Einsatz von, Künstlicher Intelligenz (KI).

Gestatten Sie mir an dieser Stelle einen ganz kleinen Ausflug in die KI-Welt: Sie werden vielleicht fragen: KI? Bei uns? Und das jetzt? Die Antwort ist eindeutig JA! Vor ein paar Tagen war in Berlin der Zukunftstag des Bundesverbandes der Mittelständischen Wirtschaft. Dort wurden die Zuhörer gefragt, wie viele aktive KI-Software / KI-Anbieter es ihrer Einschätzung nach aktuell weltweit gäbe? Die Antworten reichten von hunderten bis einigen tausend Systemen. Der ganze Saal war dann total perplex, als es hieß, bitte beide Antworten miteinander zu multiplizieren. Es sind zirka 5 Millionen und es werden täglich viele mehr. KI ist also Gegenwart, das ist nicht mehr Zukunft und weit weg, das passiert um uns herum.

Aber gehen wir zurück zu den kurzfristigen Notwendigkeiten. Die Rahmenbedingungen fallender Rohstoff- und Energiepreise sind die Steilvorlagen für Ihre Einkaufsleiter/-innen und CPOs um durchzu-starten. Im Folgenden dazu einige konkrete Anhaltspunkte:


1. Supply Net

In Ihrem Supply Net, der Weiterentwicklung der alten, unterbrochenen Lieferketten, werden die Beschaffungsaktivitäten mit allen Lieferanten, auch auf den Vorstufen, verbunden. Die Abläufe und Aktionen werden vorher und vor allem gemeinsam abgestimmt und festgelegt. Das wiederum ermöglicht dann in Krisensituationen eine schnellere, effektivere und gleichzeitige Reaktion aller Beteiligten. Ihr Supply Net hält, auch bei einem Ausfall einzelner Teilnehmer. Somit bricht nicht gleich der komplette Ablauf auseinander im Gegensatz zu einer abgerissenen Supply Chain. Ihr Supply Net federt die Störung ab, das ist funktionierende Resilienz. Der Gedanke ist in der folgenden Abbildung skizziert:

Abb.1: Supply Net

 

2. Digitalisierung

Viele Betriebe und Produktionsstätten setzen schon Technologien ein, wie das Internet der Dinge (IoT), Big Data und Blockchain. KI kommt jetzt dazu, so wird auch das Supply Net weiter optimiert. Der Schlüssel dabei ist die Verarbeitung und Weitergabe der notwendigen Daten in Echtzeit. Das führt dann zu folgender Weiterentwicklung:

  • Die Transparenz im Supply Net wird verbessert
  • Die notwendigen Entscheidungen werden vielbesser informiert getroffen
  • Die gesamte Beschaffung / Supply Chain und Lagerverwaltung wird effizienter


3. Nachhaltigkeit

Der Wareneinsatz in den Betrieben, in vielen Fällen von 50 - 60% oder mehr der Herstellkosten, ist der entscheidende Hebel zu mehr Nachhaltigkeit in der Unternehmensbilanz:

  • Umweltauswirkungen im Wareneintrag und der Zulieferlogistik werden reduziert
  • Wir nehmen die soziale Verantwortung in der Beschaffung ernst und leisten damit entscheidende Beiträge zu Environmental / Social / Governance (ESG) Pflichten der Unternehmen
  • Der CO2-Fußabdruck im gesamten Supply Net wird reduziert

 

4. Risikomanagement

Egal wie wir es drehen oder wenden, eines haben wir Menschen weltweit verbockt, den Klimawandel. Die damit einhergehenden globalen Herausforderungen bleiben immens. Pandemien, Naturkatastrophen (auch direkt vor unserer Haustür, Ahrtal und andere in 2021, Hochwasser und Überschwem-mungen zum Jahreswechsel) und politische Unruhen bleiben im Fokus des Risikomanagements:

  • Das Supply Net wird pro-aktiv und rechtzeitig diversifiziert, die Resilienz weiter verbessert
  • Die Beschaffungsstrategien werden adaptiert und diversifiziert
  • Mit allen Schnittstellen im Unternehmen setzt das Business Continuity Planning auf

In Summe wird nur die immer weiter vertiefte und sehr enge Zusammenarbeit im Supply Net erfolgreich sein. Die verbesserte Transparenz der Daten fördert die Kommunikation und Innovation, Kosten und Qualität der Produkte und Dienstleistungen bleiben in der Balance und die Nachhaltigkeit kommt nicht zu kurz.

Wenn Sie diese Themen auch im Unternehmen wahrnehmen und angehen wollen, dann haben wir die Menschen und Methoden, die Werkzeuge und Instrumente, um gemeinsam Ihr Supply Net, das Beschaffungsmarketing und das Lieferantenmanagement auch im Jahr 2024 nachhaltig und gezielt zu entwickeln.

 

 

Ihr Ansprechpartner Jost H. Buthmann

Tel.: +49 (0 ) 6192 40 269 0
Email: jost.buthmann@anxo-consulting.com

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