Transformation zum nachhaltigen Wirtschaften

Studie

 

 

06.12.2022 | Artikel von Ralf Strehlau

 

Transformationsprozesse in Unternehmen sind das Alltagsgeschäft der ANXO. Wichtig ist aber auch wie sich der gesamtwirtschaftliche Transformationsprozess der deutschen Wirtschaft gestaltet. Als BDU-Präsident hatte ich die Möglichkeit hierzu eine Studie des BDU zusammen mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT AG zu initiieren. Es wurden 220 Führungskräfte aus Unternehmen und 213 aus Beratungen befragt.

Ausgewählte Ergebnisse:

  • Rund 60 Prozent der befragten Führungskräfte aus Unternehmen und Consultingfirmen bewerten die Nachhaltigkeitsanstrengungen bislang als nicht ausreichend
  • Die Politik berücksichtigt wichtige Faktoren in erfolgreichen Veränderungsprozessen nicht genug und lässt Klarheit, Messbarkeit und Fehlerkultur bei Kernzielen vermissen
  • Die Initiativen der Bundesregierung sind zu wenig an den Erfolgsfaktoren komplexer Transformationsprozesse ausgerichtet

 

Weiterhin zeigen die Studienergebnisse deutlich, dass die Befragten die Rolle der Politik bei vielen Stellschrauben im Transformationsprozess eher kritisch bewerten. So schätzt noch nicht einmal jeder Vierte die Ziele der Bundesregierung als transparent, ausreichend erklärt und messbar ein. Bei den Beratern gibt dies sogar nur jeder Zehnte an. Beispiel Klimaneutralität: Für die Hälfte der Befragungsteilnehmenden ist bisher unklar geblieben, auf welchem Weg das Ziel Klimaneutralität bis 2045 überhaupt erreicht werden soll. Hinsichtlich der Kommunikation des Ziels werden erhebliche Mängel konstatiert. Besonders die Berater stellen in Frage, ob ausreichend durch die Bundesregierung kommuniziert wird, so dass die Unternehmen die notwendigen Maßnahmen berücksichtigen und umsetzen können.

 

Klarheit, Umsetzbarkeit und Messbarkeit bei Politik bemängelt 

Nur jeder fünfte Studienteilnehmende bezeichnet die Ziele der Bundesregierung hinsichtlich der nachhaltigen Transformation als ausreichend transparent und messbar. Lediglich sieben Prozent der Berater sind dieser Meinung. Dass die Ziele von Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik hinreichend erklärt werden, gibt rund jeder vierte Studien-Teilnehmende aus der gesamten Befragungszielgruppe an. Auch hier fällt der Zustimmungswert aus den Unternehmensberatungen mit 12,7 Prozent merklich geringer aus.

 

Bürokratie und fehlende Sicherheit im eigenen Unternehmen die Top-Hemmnisse 

Im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsinitiativen im eigenen Unternehmen werden bei beiden Befragungszielgruppen unisono die zu große Bürokratie und fehlende Sicherheit durch die Politik als die Top-Hemmnisse bezeichnet. Und: Jede zweite Führungskraft aus der Gesamtwirtschaft beklagt fehlende finanzielle Mittel. Bei den Beratern ist dieser Anteil deutlich geringer und liegt bei 14,6%. Ein mangelndes Verständnis im eigenen Unternehmen für die Notwendigkeiten beim Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ konstatiert in beiden Befragungszielgruppen hingegen nur jeder Zehnte.

 

Nachhaltigkeit in der Wirtschaft steht nicht in Frage 

Dabei spürt die Wirtschaft den Transformationsprozess hin zum nachhaltigen Wirtschaften deutlich: 62 Prozent schätzen diese Entwicklung als sehr stark oder stark für die Gesamtwirtschaft ein. Zum eigenen Unternehmen gefragt liegt dieser Wert sogar bei 71 Prozent.

Fazit: Das Thema ist in den deutschen Unternehmen voll angekommen.

 

 

   

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