Der Umgang mit der Liquiditätskrise aus Sicht des Managements

Die ersten Schritte

06.12.2025 | Artikel von Ralf Strehlau

Wir befinden uns aktuell in einer ernsten Wirtschaftskrise. Die Umsatz- und Ertragsrückgänge im Unternehmen haben eine massive Auswirkung auf die Liquidität. Wird es mit dieser eng, heißt es nicht „den Kopf in den Sand zu stecken“, sondern die Krise proaktiv zu managen. Doch wie sollte im ersten Schritt der Status Quo ermittelt werden?

Die Erstellung des Finanzstatus und eines drei Wochen Finanzplans (oder in der Praxis häufig auch dreiwöchige Liquiditätsplanung genannt ) ist der erste notwendige Schritt in der Krisensituation. Unter einer dreiwöchigen Liquiditätsplanung können sich die meisten etwas vorstellen, aber was ist der Finanzstatus?

Die Berechnung des Finanzstatus abgeleitet aus dem Insolvenzrecht:
Der Finanzstatus wird durch eine tabellarische Gegenüberstellung aller verfügbaren liquiden Mittel und der kurzfristigen, fälligen Verbindlichkeiten zum Stichtag ermittelt.

1. Ermittlung der liquiden Mittel (Sollseite / Aktiva):

Hier werden alle zum Stichtag verfügbaren Zahlungsmittel aufsummiert.:
– Bankguthaben
– Kassenbestände
– Tages- und Festgelder (sofern kurzfristig verfügbar)
– Schecks und kurzfristig realisierbare Wertpapiere
– Verfügbare Kreditlinien

 

2. Ermittlung der fälligen Verbindlichkeiten (Habenseite / Passiva):

Aufgeführt werden alle zum Stichtag (über-)fälligen Zahlungsverpflichtungen, u. a.:
– Lieferantenverbindlichkeiten (fällig)
– Kredit- und Darlehensrückzahlungen (fällig)
– Fällige Steuerverbindlichkeiten
– Löhne / Gehälter
– Sozialabgaben
– Sonstige fällige Zahlungsverpflichtungen

 

3. Berechnung:

Der Finanzstatus ergibt sich aus dem Vergleich aus der Gegenüberstellung der liquiden Mittel mit den fälligen Verbindlichkeiten.

Formel: Finanzstatus = Liquide Mittel – fällige Verbindlichkeiten

Ein positiver Wert zeigt eine finanzielle Deckung der Verbindlichkeiten. Ein negativer Wert weist auf eine Liquiditätslücke und potenzielle Zahlungsunfähigkeit hin.

 

Wenn es beim Finanzstatus eng wird oder eine Liquiditätslücke vorhanden ist, ist kurzfristiger Handlungsbedarf geboten. Kontaktieren Sie dann dringend Spezialisten, die Sie bei den weiteren Schritten begleiten. Hier gilt der Leitsatz in der Krise:

„Komm nicht zu spät!“

Ihr Ansprechpartner

Ralf Strehlau

Geschäftsführender Gesellschafter

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