Interims Manager - Chance in Zeiten der Veränderungen
08.03.2022 | Artikel von Ralf Strehlau
Wenn wir als ANXO umfassende Veränderungsprozesse begleiten, kommt immer wieder die Frage hoch, ob die Umsetzung von Konzepten als Berater oder als Interims Manager begleitet werden soll.
Was macht eigentlich den Unterschied aus? Im Grunde sind die Anforderungen an einen Interims Manager und an einen Berater auf den ersten Blick sehr ähnlich:
- Erfahrung in der relevanten Branche
- Unternehmensfunktion
- Themenspezifische Erfahrung
- Solide berufliche / akademische Ausbildung
- Umsetzungs- bzw. Lösungsorientierung
- Unternehmerisches Denken
- Projekterfahrung / Organisationstalent
- Belastbarkeit / krisenerprobt
- Hohe Sozial-, Konflikt- und Kommunikationskompetenz
Was unterscheidet aber nun den Berater und den Interims Manager?
Sicherlich liegt ein wesentlicher Unterschied in der Rolle. Als Interims Manager vertritt man nach Innen und nach Außen das jeweilige Unternehmen. Man verhandelt mit Kunden und Lieferanten, führt Führungsgespräche, stellt Mitarbeiter ein und muss manchmal auch welche entlassen. Daher ergeben sich an den Interims Manager noch einige zusätzliche Anforderungen:
- Langjährige Führungserfahrung entsprechend des geforderten Management-Levels
- Durchsetzungsstärke
- Flexibilität im Management-Stil
Ok, bedeutet dies, dass ein Interims Manager mehr können muss und so die höherwertige Dienstleistung erbringt?
Nein, sicherlich nicht. Die Rolle ist nur anders! Als Berater müssen auch ergänzende Kompetenzen mitgebracht werden, die nicht im Fokus beim Interims Manager stehen:
- Benchmarks aus einer Vielzahl von Projekten aus Unternehmen und Branchen
- Das fachliche und kollegiale Back Up aus der eigenen Beratung
- Eine breite Methodenkompetenz, die bei Bedarf aus der Beratung im Hintergrund ergänzt wird
- Die Chance zu einem kontinuierlichen Peer Review
- Die Unabhängigkeit in der Konsequenz der Umsetzung
Im Grunde sollte die Entscheidung, ob ein Berater oder ein Interims Manager engagiert wird, von der entscheidenden Frage abhängig sein: Brauche ich für eine Aufgabe eine Führungskraft und damit eine Ressource / Kapazität, also eine bestimmte Anzahl von Tagen, mit formellen Kompetenzen wie z. B. als Geschäftsführer oder benötige ich für ein problemspezifisches Know-how, um dieses zu lösen? Brauche ich die Unabhängigkeit der Beraterrolle in der Umsetzungssituation?
Viel wichtiger ist aber die Frage:
Warum ist der Kandidat Interims Manager oder Berater geworden?
Es ist nachvollziehbar, dass Führungskräfte, die aktuell auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung sind, sich für die Überbrückung als Berater oder Interims Manager positionieren. Aber beides sind hochwertige Dienstleistungen mit sehr hohen Anforderungen und keine „Notlösungen“. Bitte „Hände weg“ von diesen Kandidaten, die zur Überbrückung Berater oder Interims Manager sind! Es besteht zu sehr das Risiko, das das Streben nach einer Festanstellung der Vorrang vor dem Projekterfolg hat!
Ihr Ansprechpartner

Ralf Strehlau
Geschäftsführender Gesellschafter
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