Kommunikation und Führung muss in der Zeit der aktuellen Krisen kontinuierlich weiterentwickelt werden
Dafür fünf Empfehlungen
17.06.2022 | Artikel von Ralf Strehlau
Die veränderten Kommunikationsanforderungen an und die Weiterentwicklung des Führungsverhaltens ist zu Corona-Zeiten ein Dauerbrenner. Schnell wurde klar, dass mit Home Office und zum Teil Kurzarbeit sich für viele Führungskräfte die Kommunikation und die Führung der Mitarbeitenden weiterentwickeln musste.
Was haben wir alle in unseren Führungsfunktionen umgesetzt:
- Teams, Zoom oder ähnliche Lösungen als Standard in der Kommunikation eingeführt
- Virtuelle Kaffeeecken, Küchen, den digitalen Kaffeeklatsch und vieles mehr etabliert
- Alle Jour Fixe virtualisiert
- Kunden und Mitarbeitende (zu Hause) mit Give-a-ways überrascht
- Die Vertriebsmitarbeiter und Führungskräfte in der online Kommunikation trainiert
- Eine Lawine von online Veranstaltungen angeboten
- Etikette für online Meetings eingeführt
- …und vieles mehr
Irgendwie ist dieses Pulver verschossen. Was bekomme ich zurückgespiegelt:
- Online Veranstaltungen haben überhandgenommen, sind zu lang und zäh. Leider häufig auch schlecht vorbereitet.
- Mitarbeiter sind das Home-Office leid!
- Neue Projekte, Programme oder Initiativen im Unternehmen anzustoßen wird schwieriger
- Gefühlt hat die Belastung bei den Führungskräften noch weiter z. B. durch viele und zum Teil endlose online Veranstaltungen zugenommen
- Steigende Krankenstände und wenn man aufmerksam ist: auch Depressionen!
Irgendwie ist es verdammt zäh geworden, man hat das Gefühl „so darf es nicht weitergehen“?
Mir geht es genauso. Daher stellte ich mir die Frage: wie kommst Du wieder aus dem gefühlten Hamsterrad heraus? Fünf Ansätze dazu:
1. Wieder verstärkt auf das Selbstmanagement achten!
Wir müssen die etablierten Instrumente aus unserem persönlichen Handwerkskasten holen und zum Beispiel die gute alte Eisenhower-Matrix oder ALPEN-Methode wieder anwenden.
2. Führung wieder situativ und personenbezogen wahrnehmen!
Die neuen Tools und Instrumente haben wir meist schrotflintenartig eingesetzt. Davon müssen wir wegkommen. Wie gehen wir kommunikativ und in der Führung mit Impfverweigeren oder Impfgegnern um? Wen holen wir wie ins Büro zurück? Aus welchem Kaffeeklatsch ziehen wir uns zurück oder stellen diesen komplett ein. Mit welchen Kolleg:innen oder Mitarbeitende muss ich hingegen die Kommunikationsfrequenz erhöhen? Wer braucht gezielt in der jetzigen Situation eine Schulung oder einen Coach?
3. Wieder mehr nein-sagen!
Muss ich bei all den online Terminen dabei sein? Muss der Verteilerkreis für das jeweilige Meeting so groß sein? Sicher nicht!
4. Wieder mehr delegieren!
Viele Eigentümer und Führungskräfte neigen dazu in der Krise wieder zu viel selber zu machen! Hier gilt es Mitarbeitende und Führungskräfte einzubinden und das Delegieren nicht vergessen!
5. Wieder auf die Effizienz von Meetings achten!
An die Regel für gute Präsenzmeetings oder Telefonkonferenzen haben wir uns gewöhnt und diese sind in vielen Unternehmen selbstverständlich geworden. Entsprechende Regelwerke für digitale / virtuelle Termine sind häufig noch nicht etabliert.
Sind diese fünf Ansätze ausreichend? Nein, aber ein guter erste Schritt und der Auftakt für eine Reflektion!
Ihr Ansprechpartner

Ralf Strehlau
Geschäftsführender Gesellschafter
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