Stadtwerke: Make, Buy or Sell
19.09.2025 | Hartmut Albers
Stadtwerke haben Auslastungsschwankungen und müssen vereinbarte Reaktionszeiten einhalten.
Die wirtschaftlich und operativ ideale Balance zu finden zwischen Make, Buy or Sell, beschäftigt viele Stadtwerke zunehmend. Wie kann man Auslastungsschwankungen als Chance nutzen und weniger als Problem sehen?
Ausgangslage
Kooperationen mit externen Dienstleistern, Beteiligungen und auch der Verkauf von Dienstleistungen an Dritte gewinnen immer mehr an Bedeutung. Es zeigen sich Vor- und Nachteile der jeweiligen Richtung, die man eingeschlagen hat. Die Suche nach der richtigen Balance und Steuerung hat begonnen.
Vorteile
- Kooperationen mit externen Dienstleistern: kann flexibel sein, Auslastungsspitzen ausgelagert, Kapazitäten auf Abruf
- Beteiligungen: sichert flexibel nutzbare Kapazitäten langfristig, Kosten ggf. niedriger, Deckungsbeitrag erwirtschaften
- Verkauf von Dienstleistungen an Dritte: Vorhaltung interner Kapazitäten, Vermeidung von Engpässen, erheblicher Deckungsbeitrag möglich
Nachteile
- Kooperationen mit externen Dienstleistern: es gibt zu wenige qualifizierte externe Dienstleister, Engpässe entstehen, Preise steigen, Qualität sinkt, Abhängigkeiten entstehen
- Beteiligungen: Steuerung ist aufwändig, Wirtschaftlichkeit ist volatil
- Verkauf von Dienstleistungen an Dritte: Vermarktung ist erforderlich, Kostenrisiko für interne Kapazitäten
Lösungen gesucht
Die Auslastungsschwankungen sollten zunächst identifiziert, bemessen und bewertet werden. Gegebenenfalls können die Abläufe optimiert werden u.a. mit einem cross-funktionalem Ansatz. Die aktuelle Marktlage der externen Dienstleister sollte geprüft und bewertet werden. Sind hier Engpässe vorhanden, die sich preistreibend auswirken? Gibt es externe Dienstleister bei den eine Beteiligung in Frage kommt? Ist eine Beteiligung strategisch sinnvoll und gewollt? Wie kann man den Verkauf von Dienstleistungen systematisieren und wirtschaftlich erfolgreich machen?
Unser ANXO-Kompetenzteam Energiewirtschaft arbeitet seit Jahren mit unseren Kunden an derartigen Lösungen.
Weitere Artikel
Unternehmenskrise – Ausprägungen und Formen (Teil 2) – Produkt, Absatz und Ergebnis
Im Expertengutachten des IDW, dem S6-Gutachten, werden die Phasen einer Unternehmenskrise geclustert und dienen dem Verständnis der Situation, in der sich ein Unternehmen befindet
Unternehmenskrise – Ausprägungen und Formen (Teil 1) – Stakeholder und Strategie
Erkennen Sie die Krise eines Unternehmens? Wie weit ist sie fortgeschritten und was ist die richtige Reaktion?
Erfolgsfaktoren für das Management von strategischen Initiativen und Programmen in Krisenzeiten
Nicht selten werden gerade in größeren oder stärker diversifizierten Unternehmen – aber auch im Mittelstand – schnell 20 bis 30 oder sogar weitaus mehr Projekte oder Initiativen gleichzeitig vorangetrieben